Als die Dichter die Macht übernahmen
Die Ausrufung der Münchner Räterepublik am 7. April 1919
Als Dichter die Macht übernahmen
Die Ausrufung der Münchner Räterepublik am 7. April 1919
„Die Konsequenz der Dichtung ist Revolution“, so Gustav Landauer.
In der Münchner Räterepublik setzten sich Schriftsteller ein für Menschlichkeit, soziale Gerechtigkeit, Pazifismus, Anarchismus und direkte Demokratie. Teils mit literarischen Mitteln wie Oskar Maria Graf, Rainer Maria Rilke, Klaus und Thomas Mann, teils auch politisch wie Erich Mühsam, Gustav Landauer, Ernst Toller und Kurt Eisner.
Die Auseinandersetzungen über diese Ideale und Utopien bis zur Niederschlagung der Räterepublik sind spannend wie ein Krimi.
Wir haben drei Sachbücher über diese Zeit mit vielen Originalstimmen und natürlich auch die Texte der Schriftsteller selbst für Sie zusammengestellt und präsentieren sie auch in unserem Schaufenster.
Volker Weidermann
Träumer. Als die Dichter die Macht übernahmen
1919, Revolution in München - und alle sind vor Ort: Ernst Toller, Thomas Mann, Erich Mühsam, Rainer Maria Rilke, Gustav Landauer, Oskar Maria Graf, Viktor Klemperer, Klaus Mann ... Wann gab es das schon einmal - eine Revolution, durch die die Dichter an die Macht gelangten? Doch es gibt sie, die kurzen Momente in der Geschichte, in denen alles möglich erscheint... Von einem solchen Ereignis, der Münchner Räterepublik zwischen November 1918 und April 1919, erzählt Volker Weidermann im Stil einer mitreißenden Reportage, bei der der Leser zum Augenzeugen der turbulenten, komischen und tragischen Wochen wird, die München, Bayern und Deutschland erschütterten. Nach der Vorgeschichte, dem Ende des 1. Weltkriegs und der Absetzung des bayrischen Königs, beginnt der magische Moment, in dem alles möglich erscheint: radikaler Pazifismus, direkte Demokratie, soziale Gerechtigkeit, die Herrschaft der Phantasie. An der Spitze der Rätebewegung stehen die Schriftsteller Ernst Toller, Gustav Landauer und Erich Mühsam, auf die nach den Tagen der Euphorie und der schnellen Ernüchterung lange Haftstrafen oder der Tod warten. In rasantem Tempo und aus der Perspektive von Beteiligten und Beobachtern vor Ort wie Thomas Mann, Klaus Mann, Rainer Maria Rilke, Adolf Hitler, Viktor Klemperer oder Oskar Maria Graf entsteht so ein historischer Thriller über ein einzigartiges Ereignis der deutschen Geschichte.
Kiepenheuer & Witsch, 978-3-462-04714-1, 22,00 €
Markus Liske
Sechs Tage im April. Erich Mühsams Räterepublik
Nur sechs Tage lang, vom 7. bis zum frühen Morgen des 13.April 1919, währte die „Bairische Räterepublik“, die auch als „Dichterrepublik“ in die Geschichte einging und deren wichtigstes Sprachrohr der Dichter Erich Mühsam war. Bis heute beflügeln diese sechs Tage sozialrevolutionäre Träume von einer gesellschaftlichen Alternative zu Parlamentarismus einerseits und Parteidiktatur andererseits. Doch wie genau sah Mühsams Vision aus, und woran scheiterte sie? Markus Liske montiert und kommentiert Texte, Tagebuchauszüge und Briefe Erich Mühsams zu einer umfassenden Erzählung seines jahrzehntelangen Ringens um eine wirklich freie Gesellschaft - zu einer individuellen ideengeschichtlichen Reise, die 1901 in Friedrichshagen bei Berlin beginnt und die mit der sechsjährigen Festungshaft dieses außergewöhnlichen Dichters und Menschenfreundes endet.
Verbrecher Verlag, 9783-95732-375-0, 19,00 €
Laura Mokrohs
Dichtung ist Revolution - Kurt Eisner, Gustav Landauer, Erich Mühsam, Ernst Toller
Als 1918 in München die Republik ausgerufen wird, sind unter den Revolutionären zahlreiche Schriftsteller, die für Demokratie und Menschlichkeit eintreten. Doch den Ideen und Utopien von Kurt Eisner, Gustav Landauer, Erich Mühsam und Ernst Toller begegnen politische Gegenspieler. Von der Gegenrevolution sind die vier Schriftsteller schnell auf einen Nenner gebracht: „jüdische Literaten“, „landfremde Elemente“, „politische Hochstapler“ und „bolschewistische Agitatoren“. Ihre jüdische Herkunft wird für antisemitische Hetze instrumentalisiert. Die vier Schriftsteller schaffen Visionen, wegen derer sie bald um ihr Leben bangen müssen: Eisner und Landauer werden ermordet, Mühsam und Toller zu langen Haftstrafen verurteilt. In persönlichen Briefen, Tagebuchnotizen und berührenden Werken lassen sich ihre Wege eindrücklich nachempfinden.
Verlag Friedrich Pustet, 978-3-7917-2977-0, 18,00 €