Die schönsten deutschen Bücher
Ausstellung der Stiftung Buchkunst in der Merziger Roten Zora
Mo. 10.02.20 - Sa. 29.02.20
Jedes Jahr kürt die Stiftung Buchkunst die schönsten und innovativsten Bücher des Jahres.
Die 25 »Schönsten deutschen Bücher« sind vorbildlich in Gestaltung, Konzeption und Verarbeitung und zeigen eine große Bandbreite gestalterischer und herstellerischer Möglichkeiten. Die prämierten Bücher setzen Zeichen und zeigen wichtige Trends und Strömungen der deutschen Buchproduktion. In jeder der fünf Kategorien »Allgemeine Literatur«, »Fachbücher, Wissenschaftliche Bücher, Sachbücher, Schulbücher«, »Ratgeber«, »Kunstbücher, Fotobücher, Ausstellungskataloge« und »Kinderbücher, Jugendbücher« gibt es fünf Preisträger.
Gertrud Selzer von der Buchhandlung Rote Zora: „Es geht darum, nicht nur dem Medium Buch, sondern auch seiner Form zu mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen. Ein schön gestaltetes Buch ist immer etwas ganz Besonderes. Es gibt einfach buchgestalterische Spitzenleistungen, die einem das Herz höher schlagen lassen.“
Die Buchhandlung Rote Zora will mit der Ausstellung dem Medium Buch und seiner Form zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen.
Ausstellung: Die schönsten deutschen Bücher
Montag 10. Februar bis Samstag 29. Februar 2020
in der Buchhandlung Rote Zora in Merzig
Mehr zur Stiftung Buchkunst gibt es hier.
Allgemeine Literatur
Asfa-Wossen Asserate, Philipp Hübl u.a.
Tugenden für das 21. Jahrhundert (7 Titel im Schuber)
Gestaltung: Hermann Hülsenberg, Niklas Sagebiel / Huelsenberg Studio, Berlin; Maria Maierhofer / Nicolai Publishing & Intelligence GmbH, Berlin
Welche Fähigkeiten brauchen wir in der permanenten Umbruchszeit unserer Gegenwart? Auf welche Tugenden sind wir im Zeitalter der Umwertung vieler Werte und der fortwährenden Beschleunigungen angewiesen? In dieser Box geht es um kluge Herangehensweisen an die neuen Daseinsbedingungen, die wir selber gestalten können. Sieben Autorinnen und Autoren zeigen ihre Perspektiven auf Anforderungen, die das 21. Jahrhundert an uns stellt. Philipp Hübl untersucht mediale »Ärgernis-Erreger« wie Fake News, Unwahrheiten und Verschwörungstheorien, gegen die nur kollektive Bullshit-Resistenz hilft. Andreas Weber bringt uns Indigenialität näher - ein ganzheitliches Bewusstsein für unseren ursprünglichen Lebenskosmos. Frederike Kaltheuner und Nele Obermüller rufen dazu auf, den Schutz unserer Privatsphäre auch digital zu behaupten und neu auszuhandeln. Für eine tiefgreifende Transformation, die uns geistesgegenwärtiger für die Gegenwart macht, führt Gert Scobel östliche Lehren aus Yoga und Buddhismus mit dem kritischen Denken westlicher Aufklärung zusammen. In Ich Anderer entwirft Heiko Roehl einen praktischen Umgang mit den unterschiedlichen Identitäten und Rollen, die wir digital, mental und sozial einnehmen. Und Asfa-Wossen Asserate plädiert für eine »aktive Toleranz«, die gerade in Zeiten eines religiösen Fundamentalismus positive Kräfte freisetzt. Die Box enthält die Bände: Bullshit-Resistenz von Philipp Hübl Indigenialität von Andreas Weber DatenGerechtigkeit von Frederike Kaltheuner und Nele Obermüller NichtDenken von Gert Scobel Ich Anderer von Heiko Roehl Den Glauben zur Vernunft, die Vernunft zum Glauben bringen von Asfa-Wossen Asserate Nur in der Box als exklusiver Zusatzband: Tugenden für das 21. Jahrhundert - Perspektivwechsel Dieser 7. Band vereint die Unterschiede, Schnittstellen und Gemeinsamkeiten zwischen den einzelnen Essays. Er lädt dazu ein, in den Diskurs einzusteigen.
Nicolai Publishing & Intelligence, 978-3-96476-008-1 (kompletter Schuber), 100 €, 20 € pro Einzelband
Michael Lentz
Schattenfroh
Gestaltung: Anja Johannsen
Was bedeutet der Tod des Vaters für das Leben? Wer war dieser Vater? Wer bin ich? Der Sohn sitzt in einer Zelle und schreibt um sein Leben. Sein Leben, das ist der Roman »Schattenfroh«. Nichts kann ihn retten, auch das eigene Erzählen nicht. Und doch muss genau davon erzählt werden: dass der Vater tot, das Ich unrettbar und die Heilsgeschichte eine gewaltige Lüge ist. Wer »Schattenfroh« liest, der liest Gott und den Teufel, der liest die Liebe und den Tod, die Einsamkeit und den Schmerz und die Toten des Luftangriffs auf Düren am 16. November 1944, der liest Tinte und Weißraum, der liest die Schrift. »Schattenfroh« ist ein Roman und die Welt und das Leben. Tausend verzweifelte Seiten, die die Frage nicht beantworten, ob das Leben reparabel ist und uns das Erzählen heilen kann. Tausend manische Seiten des unmöglichen Abschieds vom Vater: so hermetisch wie kraftvoll, monumental und überwältigend.
S. Fischer Verlag, 978-3-10-043938-3, 36 €
Leonhard Hieronymi, Clemens Setz, Dax Werner u.a.
Mindstate Malibu
Gestaltung: Timo Reger
"Was für ein affengleies Powerhouse von einer Anthology!" Creamspeak "Love you and Germany!" "Das interessanteste Buch des Jahres." Rafael Horzon Ist Affirmation auch Kritik? Wie viel Spaß braucht die Revolution? Verspricht der Detox Erlösung? "Mindstate Malibu" ist ein unfreiwilliges Generationenportrait, ein Leitfaden für eine neue Welt. Für eine Welt, in der Angst und Verwirrung da sind, um auf ihren Wellen zu reiten. Ein Manifest für die Jungen. Die Hungrigen. Die Explorer. Die Content Creator. Die Träumer. Die Aufgeweckten. Die Säbelrassler. Die Heroes. Und alle, die es werden wollen.
Mit Startup Claus, Creamspeak, Joshua Groß, Johannes Hertwig, Leonhard Hieronymi, Rafael Horzon, Andy Kassier, Karin Kolb, Charlotte Krafft, Lisa Krusche, Anika Meier, Signe Pierce, Kurt Prödel, Leif Randt, Fabian Schäfer, Jenny Schäfer, Clemens Setz, MC Smook, Manuel Weißhaar, Dax Werner und Ronja Zschoche aka Haiyti.
Joshua Groß, Johannes Hertwig und Andy Kassier in Zusammenarbeit mit dem Institut für moderne Kunst, 978-3-922895-33-6, 25 €
Judith Schalansky
Verzeichnis einiger Verluste
Gestaltung: Judith Schalansky
Die Weltgeschichte ist voller Dinge, die verloren sind - mutwillig zerstört oder im Lauf der Zeit abhandengekommen. In ihrem neuen Buch widmet sich Judith Schalansky dem, was das Verlorene hinterlässt: verhallte Echos und verwischte Spuren, Gerüchte und Legenden, Auslassungszeichen und Phantomschmerzen. Ausgehend von verlorengegangenen Natur- und Kunstgegenständen wie den Liedern der Sappho, dem abgerissenen Palast der Republik, einer ausgestorbenen Tigerart oder einer im Pazifik versunkenen Insel, entwirft sie ein naturgemäß unvollständiges Verzeichnis des Verschollenen und Verschwundenen, das seine erzählerische Kraft dort entfaltet, wo die herkömmliche Überlieferung versagt. Die Protagonisten dieser Geschichten sind Figuren im Abseits, die gegen die Vergänglichkeit ankämpfen: ein alter Mann, der das Wissen der Menschheit in seinem Tessiner Garten hortet, ein Ruinenmaler, der die Vergangenheit erschafft, wie sie niemals war, die gealterte Greta Garbo, die durch Manhattan streift und sich fragt, wann genau sie wohl gestorben sein mag, und die Schriftstellerin Schalansky, die in den Leerstellen ihrer eigenen Kindheit die Geschichtslosigkeit der DDR aufspürt. So handelt dieses Buch gleichermaßen vom Suchen wie vom Finden, vom Verlieren wie vom Gewinnen und zeigt, dass der Unterschied zwischen An- und Abwesenheit womöglich marginal ist, solange es die Erinnerung gibt - und eine Literatur, die erfahrbar macht, wie nah Bewahren und Zerstören, Verlust und Schöpfung beieinanderliegen.
Suhrkamp, 978-3-518-42824-5, 24 €
Edgar Allan Poe
Unheimliche Geschichten
Gestaltung: Kat Menschik, Berlin; Hanne Mandik / Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln
Edgar Allan Poes düsterste Erzählungen, illustriert von der großartigen Kat Menschik: Nie sahen die Poe'schen Abgründe so verlockend schön aus! Ein Herz, das nicht aufhören will zu schlagen. Eine rachsüchtige Katze mit nur einem Auge. Ein teuflisches Männchen auf einem Glockenturm, das die 13. Stunde schlägt und alle Ordnung aus den Fugen bringt: All diese finster-faszinierenden Elemente aus Poes Erzählungen scheinen geradezu auf Kat Menschik gewartet zu haben, um von ihr in alptraumschöne Bilder verwandelt zu werden. Drei dieser düsteren Erzählungen von Schuld und Untergang, die dereinst Fjodor Dostojewski auswählte und mit einem Nachwort versah, bilden den neuen Band in Kat Menschiks Reihe illustrierter Lieblingsbücher. Kat Menschik zeichnet mit kongenialer Lust am Schauder und einem Blick für Details, der den Erzählungen eine ganz neue Ebene hinzufügt - einen doppelten Boden sozusagen, unter dem vielleicht ein unermüdliches Herz schlägt.
Kiepenheuer & Witsch, 978-3-86971-167-6, 18 €
Kinderbücher, Jugendbücher
Felix Bork
Oh, eine Pflanze!
Gestaltung: Felix Bork
Keiner versteht es so gut wie Felix Bork, Schönes, Witziges und Albernes aufs Wunderbarste zusammenzubringen. Ob betörende Bilder einheimischer Pflanzen, todkomische Comic-Strips, die zeigen, warum sich Mistel eindeutig vom Wort Mist ableitet, oder die seltsamsten Kastanientiere: Nach Oh, ein Tier! legt Felix Bork ein neues Meisterwerk des Humors vor. Eine Zierde für jedes Regal und jeden Tisch, ein Schatz für alle Freunde von Design und Illustration.
Eichborn Verlag, 978-3-8479-0658-2, 30 €
Nele Brönner
Begel, der Egel
Gestaltung: Nele Brönner
Begel, der Egel, ist kein gewöhnlicher Blutsauger. Ganz im Gegenteil, gewissenhaft geht er seiner Arbeit in der Tierarztpraxis nach. Morgens macht er seine Gymnastikübungen, anschließend therapiert er die Patienten, und abends pflegt er den Flusssandboden seines Glases. Dass viel von ihm abhängt, das ist Begel klar. Gerade deshalb versteht er nicht, wieso er sich plötzlich sein heimeliges Glas mit dem schmächtigen Ögül teilen muss. Da weiß Egel natürlich noch nichts von dem riesigen Hundepatienten und wie unangenehm es außerhalb seines kleinen Zuhauses zugehen kann ... Als Therapietier der etwas anderen Art lässt Nele Brönner ihren Egel eine aggregatische Metamorphose durchlaufen: mal schwer wie ein dicker Tropfen Teer von der Glaswand baumelnd, mal knallvoll gesogen und prall wie ein Flummi, dann wieder spröde, borkig und ramponiert. Nele Brönner zeigt, dass Blutegel mehr können, als bei Betrachtern, Opfern und Patienten gleichermaßen Ekel hervorzurufen. Begel, der Egel ist aber auch eine Geschichte, die vom Misstrauen gegenüber dem Fremden erzählt und davon, wie ein Zusammenleben - über die Grenzen der Vorurteile hinweg - doch funktionieren kann.
Luftschacht Verlag, 978-3-903081-31-4, 22 €
Finn-Ole Heinrich
Die Reise zum Mittelpunkt des Waldes
Gestaltung: Rán Flygenring, Carolin Rauen
Es gibt Dinge im Leben, auf die kann man sich nicht vorbereiten. Vater werden ist so etwas. Was braucht es, um eine guter Vater sein zu können? Wo lernt man das, Vatersein? Diese Fragen stellt sich auch der natürlich restlos fiktionale Erzähler in »Die Reise zum Mittelpunkt des Waldes«. Um Antworten zu finden, macht er sich eines Nachts, Hals über Kopf und ohne seinen Liebsten Bescheid zu geben, auf den Weg in einen riesigen, mythischen Wald. In diesem soll der sagenumwobene »Reuber« leben. Ihn, den keiner kennt und den seit Jahren niemand mehr gesehen hat, will er ausfindig machen und von ihm lernen. Bei ihm will er die vielleicht wichtigste Ausbildung absolvieren - nicht im Leuteausrauben natürlich, sondern darin, wie man ein Vater wird, der sein Kind in jeder Lebenslage zu beschützen weiß. Tatsächlich findet er den Reuber auch, oder besser gesagt: der Reuber findet ihn. Nach deutlichen Annäherungsschwierigkeiten erkennen sie, was sie voneinander lernen können. Das hat mit Feuer machen zu tun, mit Atmen, mit durch die Bäume jagen und damit, wie man sich im Wald ernährt. Und es hat mit Mut zu tun - dem Mut, mindestens so laut zu grölen wie der Reuber, aber vor allem auch dem Mut, irgendwann aus dem Wald zur Familie zurückzukehren, um endlich das sein zu können, was man geworden ist: Ein richtiger Vater. Die Zeichnerin Rán Flygenring, die schon mehrfach und preisgekrönt mit Finn-Ole Heinrich zusammengearbeitet hat, vervollständigt diesen Text mit ihren wunderbaren, traumwaldhaften Illustrationen und zahlreichen hilfreichen Tutorials. Entstanden ist eine Hommage an die Wucht des Waldes und ein liebevoller Brief an das eigene Kind, der von einem der letzten großen Abenteuer in einer »entabenteuerten Welt« erzählt. Ein Vorlese-Reuberroman für Töchter, Söhne, Mütter und Väter - und für alle, die mal eines davon werden wollen.
mairisch Verlag, 978-3-938539-51-4, 20 €
Ratgeber und Sachbücher
Terence Hanbury White
Der Habicht
Gestaltung: Pauline Altmann
»Der Habicht ist ein Buch über einen Mann und einen Greifvogel und ebenso eine Fabel über das Selbstsein und die Ausübung von Macht. Man kann es als Abhandlung zum Wesen der Freiheit, der Erziehung, der Macht, des Kriegs, der Geschichte, der Klassenzugehörigkeit, der Versklavung, der englischen Landschaft und der Irrungen und Wirrungen des menschlichen Herzens lesen, denn all das ist es und noch viel mehr.« So beschreibt Helen Macdonald dieses in Tagebuchform verfasste Buch über Whites Versuch, einen Habicht zu zähmen, den wildesten aller Raubvögel. Ausgerüstet mit nichts als einem Falknerbuch aus dem 16. Jahrhundert stellt er sich der schieren Urgewalt des Vogels: Der ruchlose und doch unschuldige Jäger entspricht seinem Idealbild des einsamen Einzelgängers, der er selbst war. Die Zähmung wird zu einem metaphysischen Kräftemessen - White will mit dem Vogel auch sein eigenes launisches Wesen bändigen. Letztendlich wird er lernen, dass dem Freiheitsdrang der Natur kein Einhalt zu gebieten ist. Sein schonungsloser Bericht erscheint hier zum ersten Mal auf Deutsch und gehört zu den intensivsten Beschreibungen der Begegnung zwischen Mensch und Tier überhaupt.
Matthes & Seitz Berlin, 978-3-95757-642-2, 30 €
Nicole Hess
Domizile auf Zeit
Gestaltung: Valeria Bonin, Diego Bontognali, Wara Ugarte, Deborah Meier / Bonbon, Zürich
Wo entsteht Kunst? In den Zentren oder in der Peripherie? Der Band Domizile auf Zeit folgt dem Ansatz, dass Ideen für künstlerisches Schaffen oft im Alltag entstehen, ihre Ausgestaltung jedoch im Rückzug erfahren: an Orten, in Räumen und Kontexten, die die Auseinandersetzung zwischen Künstler und Werk, aber auch unter Kunstschaffenden anregen. In der Schweiz gibt es eine beachtliche Zahl solcher Drehscheiben der Kunstproduktion und -vermittlung ausserhalb der urbanen Zentren. Sie bieten Infrastruktur und Atmosphäre für Artists in Residence unterschiedlicher Sparten; gleichzeitig sind sie wichtige Kulturveranstalter in den Randregionen. Das Buch mit Texten von Nicole Hess und Fotografien von Georg Aerni porträtiert 15 ausgewählte «Domizile» in allen Sprachregionen, die die Vielfalt der Rückzugsorte auch kulturhistorisch abbilden. Dazu gehören etwa das PfeiferMobil (LU), die Fundaziun Nairs (GR) oder die Fondation Jan Michalski (VD). Ergänzt wird die Auswahl durch zwei Essays zur kulturpolitischen und künstlerischen Bedeutung der Residenzhäuser und einen umfassenden Serviceteil für Kunstschaffende und die interessierte Öffentlichkeit.
Scheidegger & Spiess, 978-3-85881-622-1, 38 €
Gesine Bahr
Das ist das Bauhaus!
Gestaltung: Ondine Pannet, Lisa Petersen, David Voss (Bureau David Voss, Leipzig)
Was ist »das Bauhaus«? Warum beeinflusste diese Kunstschule das Design, die Architektur und das moderne Leben so immens? 50 pointierte Antworten erzählen von den Bauhäuslern - von Selbstversorgern, Visionären, Experimentierversessenen und Partylöwen. Von bahnbrechender Architektur und unschlagbarem Design. Sie erzählen auch, wie sich das Bauhaus in Deutschland, Israel und den USA weiter- entwickelte. Coole Illustrationen geben dem Buch eine unverwechselbare Ästhetik.
E. A. Seemann Verlag, 978-3-86502-408-4, 19,95 €
Anne Buschhoff, Detlef Stein, Klaus Müller-Wille u.a.
Hans Christian Andersen
Gestaltung: Florian Pfeffer, René Schmitt / one/one studio
"Die kleine Meerjungfrau", "Des Kaisers neue Kleider" oder "Die Prinzessin auf der Erbse" - mit diesen Märchen erlangte der dänische Dichter Hans Christian Andersen (1805-1875) bereits zu Lebzeiten Berühmtheit. Kaum bekannt ist, dass Andersen auch bildkünstlerisch tätig war. Denn seine feinsinnigen und überraschend modern anmutenden Arbeiten auf Papier verschenkte er nur an Freunde und Bekannte. Andersens ebenso zauberhafte wie bizarre Papierwelt reicht von radikal reduzierten Landschaftszeichnungen über grotesk anmutende Scherenschnitte bis zu experimentierfreudigen Klecksographien und collagierten Bilderbüchern. Der "andere Andersen" ist eine künstlerische Entdeckung!
Wienand Verlag, 978-3-86832-451-8, 29,80 €
Kunstbücher, Fotobücher, Ausstellungskataloge
Alexander Kluge, Lerner, Ben
Schnee über Venedig
Gestaltung: Fabian Bremer, Pascal Storz
Der amerikanische Autor Ben Lerner und der deutsche Filmemacher und Autor Alexander Kluge stammen aus zwei unterschiedlichen Generationen, aber sie teilen eine Leidenschaft: ein Interesse an der Langzeitwirkung der Dinge.
Spector Books, 978-3-95905-253-5, 28 €
Okwui Enwezor (Haus der Kunst), Feridun Zaimoglu, Danièle Cohn u.a.
Jörg Immendorff. Für alle Lieben in der Welt. …
Gestaltung: Philippe Millot/ SpMillot, Paris
"Für alle Lieben in der Welt" ist der Katalog zur ersten großen Retrospektive, die dem Künstler seit seinem Tod 2007 ausgerichtet wird. Die Identität des Künstlers war tief verwurzelt in der Geschichte Deutschlands und geprägt von der Nachkriegszeit. Über 120 Arbeiten werden nicht in streng chronologischer Abfolge präsentiert, sondern zeigen Schlüsselelemente in der Entwicklung von Immendorffs OEuvre in einzelnen Kapiteln. So ermöglichen sie einen differenzierten Blick auf sein Leben und Werk. Unter den Arbeiten befinden sich einige nur ganz selten zu sehende Leihgaben sowie sehr bekannte Gemälde, die das mehr als vier Jahrzehnte umspannende Schaffen des Künstlers anschaulich machen.
Verlag der Buchhandlung Walther König, 978-3-96098-374-3, 49,80 €
Peter Guth, Paul Kaiser, Henry Schumann, Alfred Weidinger
Arno Rink
Gestaltung: Anouk Rehorek, Christian Schlager, Elsa Bachmeyer, Sebastian Kubik/studio VIE
Der im September 2017 verstorbene Maler und Zeichner Arno Rink gilt als herausragender Vertreter der zweiten Generation der Leipziger Schule und als Wegbereiter der Neuen Leipziger Schule. Der zur Retrospektive in Leipzig erscheinende Band zeigt sämtliche Facetten seines künstlerischen Schaffens und stellt die Sicht des Künstlers auf sein Leben und Werk ins Zentrum. "In der Kunst ist nichts auf die Dauer mit Schutz zu bewahren, noch mit Verbot zu verhindern." (Arno Rink) Als Student, Maler, Lehrer, Professor, Leiter der Fachklasse für Malerei und Rektor an der Hochschule für Grafik und Buchkunst war Leipzig Ort seines Wirkens. Nun ehrt eine große Retrospektive, an deren Vorbereitung Arno Rink noch bis zu seinem Tode mitgewirkt hat, im Leipziger Museum der bildenden Künste den bedeutenden Künstler. Das Buch gewährt Blicke auf sein Schaffen, seine Zeit an der Hochschule und die Arbeit mit den Studenten.
Hirmer Verlag, 978-3-7774-3019-5, 24,90 €
Hannah Darabi, Chowra Makaremi
Rue Enghelab
Gestaltung: Fabian Bremer, Pascal Storz
Rue Enghelab, Straße der Revolution, liegt im Zentrum von Teheran - einer Hauptader des kulturellen Lebens mit vielen Buchläden. Der Band zeigt Foto- und Propagandabücher, die die iranische Künstlerin Hannah Darabi dort gesammelt hat. Anhand von Drucksachen, die von 1979 bis 1983 veröffentlicht wurden - der kurzen Zeitspanne nach dem Ende des Schah-Regimes, als die islamische Regierung in den Anfängen war und Meinungsfreiheit herrschte - führt sie uns ins Zentrum einer künstlerisch und kulturell intensiven Periode der iranischen Geschichte. Darabi hat einen visuellen Essay entwickelt, ergänzt um einen kritischen Apparat von Chowra Makaremi. Diese Veröffentlichung mit ihren weiten Buchlandschaften gibt uns die Gelegenheit, erstmals seltene Print-Publikationen zu sehen. Sie erscheint in der Serie Applied Publishing Studies und anlässlich der Ausstellung Hannah Darabi, Enghelab Street, A Revolution through Books: Iran 1979-1983, LE BAL, Paris, 9. Januar bis 11. Februar 2019.
Spector Books, 978-3-95905-262-7, 48 €
Wissenschaftliche Bücher, Fachbücher, Lehr- und Schulbücher
Thomas Kempf, Stephan Schlak
Aus den Quellen
Gestaltung: Bernd Kuchenbeiser
Am 30. Juli 1967 starb Alfried Krupp von Bohlen und Halbach, der Alleineigentümer der Firma Krupp. Sein gesamtes Vermögen übereignete er einer gemeinnützigen Stiftung, die 1968 ihre Arbeit unter dem Vorsitz von Berthold Beitz aufnahm. 50 Jahre Stiftung, 50 Essays - keine blasse Chronologie der guten Taten. Vielmehr versucht der Band kritische Erkundungen zu Stichworten, die lexikalisch sortiert sind: Von "1967", "Amerika" über "Generalvollmacht", "Kuratoriumssitzung" und "Tiefkühltruhe" bis hin zu "Zurück in die Zukunft". Aus den Quellen ist ein Beitrag zur Beschreibung der DNA einer der größten Stiftungen Deutschlands.
Alfred Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, Spector Books, Leipzig, 978-3-959052566, 22 €
Moritz Ahlert, Maximilian Becker, Albert Kreisel u.a.
Moravia Manifesto
Gestaltung: Ondine Pannet, Lisa Petersen, Lisa Pflästerer, David Voss (Bureau David Voss, Leipzig)
Im Rahmen einer weltweit rasant fortschreitenden Urbanisierung müssen insbesondere die informellen Siedlungen in den Städten des globalen Südens ins Zentrum unserer Aufmerksamkeit rücken. Denn ein Großteil der zukünftigen neuen Stadtbewohner*innen wird sich in diesen ungeplanten Erweiterungen urbaner Zentren niederlassen. Instrumente und Methoden klassischer Stadtplanung stehen diesem Phänomen bislang ratlos gegenüber. Neue Ansätze sind gefragt, die Top-Down-Planung und Bottom-Up-Initiativen miteinander verknüpfen, um nachhaltige und zukunftsfähige Lebensräume zu gestalten. Das Moravia Manifesto präsentiert alternative Planungsansätze eines internationalen Think&Do Tanks, die gemeinsam mit lokalen Akteuren der informellen Siedlung Moravia im Herzen der kolumbianischen Metropole Medellín entwickelt wurden. Dieser neue Planungsansatz, Urban Coding, wird durch Essays und internationale Case Studies kontextualisiert. Er zeigt neue Wege auf, wie Planung, Politik, Wirtschaft und Verwaltung in Koproduktion mit lokalen Communities innovative und inklusive urbane Transformationsprozesse anstoßen und umsetzen können.
jovis Verlag, 978-3-86859-535-2, 32 €
Maria Claudia Clemente, Francesco Isidori
Labics - Structures
Gestaltung: PIN (Samuel Bänziger, Rosario Florio, Larissa Kasper), St. Gallen
Labics ist eines der führenden jungen Architekturbüros in Italien. Es hat sich mit Beiträgen zu internationalen Wettbewerben und viel beachteten Bauten einen Namen gemacht. Nun erscheint die erste Monografie über ihr beeindruckendes Schaffen. Zu den vorgestellten Gebäuden und Projekten zählen Wohn- und Geschäftshäuser, Museen, Schulen, öffentliche Plätze, Begegnungszentren und U-Bahnstationen - ausserhalb von Italien in London, Finnland, Saudiarabien, Bosnien, der Schweiz und im Iran. Mit atmosphärischen Fotografien und umfassendem Planmaterial werden Konzepte und Details der Bauten dargestellt. Leitbegriff für das Buch ist das Wort «Strukturen», das in fünf thematischen Essays untersucht wird, in denen es um geometrische Strukturen, tragende Strukturen, Strukturen öffentlicher Räume, Erschliessungsstrukturen und um urbane Strukturen in einem übergeordneten Sinn geht. Jedes der Felder wird aufgefächert und interpretiert und dann auf seine Bedeutung im Schaffen von Labics hin untersucht. Diese fünf thematischen Exkurse bilden das Gerippe, in das die Präsentation der rund 20 Bauten und Projekte des römischen Büros eingehängt sind.
Park Books, 978-3-03860-128-9, 58 €