„Es ist nicht notwendig, jemand anderes als man selbst zu sein“
Zum 140. Geburtstag von Virgina Woolf
Virginia Woolf, geboren am 25. Januar 1882 in London, stammt aus einer wohlhabenden Intellektuellen-Familie. Ihr Vater war der Biograph und Literat Sir Leslie Stephen. Ihre Mutter, Julia Stephens, war Modell, Philanthropin, und schrieb selbst Bücher. Ihren Töchtern verwehrte sie jedoch eine Schulbildung und hielt fest an ihren Ansichten, was die Rolle der Frau betraf.
Dank der großen Bibliothek ihres Vaters hatte Virginia trotzdem Zugang zu einer Vielzahl an Bücher und äußerte früh den Wunsch, Schriftstellerin zu werden. Und so erschien 1891 die erste Ausgabe der Familienzeitschrift der Stephens-Kinder, die »Hyde Park Gate News«, mit Anekdoten und Geschichten aus dem Familienleben.
Ein Leben lang geplagt von Depressionen und Zusammenbrüchen, die sowohl auf den sexuellen Missbrauch durch ihre Halbbrüder, als auch auf den frühen Tod ihrer Eltern und Schwester zurückzuführen sind, kämpfte Virginia immer wieder gegen ihre inneren Dämonen.
Neben den Schreiben bot ihr die von ihr mitgegründete, „Bloomsbury Group“ Zuflucht und Kraft. Die Gruppe vereinte viele Künstler, Wissenschaftler und Literaten und ermöglichte es vor allem Virginia und zwei weiteren Frauen, sich von den moralischen Fesseln der viktorianischen Beschränkungen zu befreien, indem sie sich aktiv an gesellschaftlichen Aktivitäten beteiligen und ihre Meinung äußern konnten.
1917 gründete sie mit ihrem Mann, dem Kritiker Leonard Woolf, den Verlag The Hogarth Press. Ihre Romane stellen sie als Schriftstellerin neben James Joyce und Marcel Proust.
Zugleich war sie eine der lebendigsten Essayistinnen ihrer Zeit und hinterließ ein umfangreiches Tagebuch- und Briefwerk, 2007 wurden ihre Briefe zum ersten Mal auf Deutsch übersetzt veröffentlicht.
Letztendlich konnte Virginia, die von ihren Zeitgenossen als witzig und manchmal teuflisch boshaft beschrieben wurde, nicht gegen ihre Depressionen ankämpfen und ertränkte sich am 28. März 1941 in dem Fluss Ouse bei Lewes (Sussex).
Geburtstagsfest des Monats
Jeden Monat feiert die Buchhandlung Rote Zora einen runden Geburtstag, von Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die den Buchhändlerinnen am Herzen liegen. Manche von ihnen sind längst verstorben. Was sie aber unsterblich macht, das ist ihr Werk, das sie hinterlassen haben. Und so stehen im Mittelpunkt der Geburtstagsfeste nicht die obligatorische Geburtstagstorte und die feiernden Gäste, sondern die Bücher der Geburtstagskinder. In der Buchhandlung wie auch im Schaufenster, wie auch auf den Social-Media-Kanälen sprechen die Buchhändlerinnen die Einladung aus, das Tor zur Weltliteratur zu durchschreiten, lesend neues kennenzulernen und altbekanntes wiederzuentdecken.
© Foto: George Charles Beresford
Virginia Woolf
Mrs. Dalloway
Mit einem Essay von Ulrike Draesner. Mini-Geschenkausgabe
Große Frauenfiguren der klassischen Literatur neu vorgestellt von Schriftstellerinnen der Gegenwart Einer der berühmtesten Romane der englischen Literatur erzählt einen Tag im Leben der Clarissa Dalloway - und zugleich ein ganzes Leben voller Leerstellen und in engen Grenzen. »>Change< heißen die Wechseljahre auf Englisch. Und in diesem Zeichen - change -, in dem Zeichen, sich zu verändern, verändern zu müssen, steht Clarissa Dalloway.« - Ulrike Draesner
Ulrike Draesner, geboren 1962, studierte englische und deutsche Literaturwissenschaft in München und Oxford, promovierte 1992 und lebt seit 1996 als Autorin von Romanen, Erzählungen, Gedichten und Essays in Berlin. Seit 2018 ist sie Professorin am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter: Joachim-Ringelnatz-Preis und dem Nicolas-Born-Literaturpreis, Bayrischer Literaturpreis, Ida Dehmel Literaturpreis der GEDOK, Deutscher Preis für Nature Writing, Preis der Literatour-Nord.
Reclam Junior, ISBN 9783150111970, 10 €
Virginia Woolf
Freiheit ist erst der Anfang
Gedanken zum Selbstvertrauen
Virginia Woolf hielt 1931 eine Rede vor berufstätigen Frauen, die unter dem Titel >Professions for Women< in die Geschichte einging. Sie erzählt darin nicht nur von den Extravaganzen, die sie sich von ihrem ersten Lohn leistete. Vor allem ermutigt sie alle Frauen dazu, errungene Freiheiten zu nutzen und Selbstzweifel zu überwinden, um den eigenen Weg gehen zu können. Ihre immer noch hochaktuellen Gedanken sind ein Geschenk an alle nachfolgenden Generationen. Zweisprachige Ausgabe (Englisch und Deutsch)
Arche Literatur, ISBN 9783716028056, 10 €
Virginia Woolf
Schreiben für die eigenen Augen
Aus den Tagebüchern 1915-1941
»Ein Dialog der Seele mit der Seele« (Virginia Woolf über ihre Tagebücher)
Zur Erholung von ihrer schriftstellerischen Arbeit notierte Virginia Woolf fast täglich rasch und spontan, was ihr durch den Kopf ging. So entstand das einzigartige Tagebuchwerk, das ihr inneres und äußeres Dasein von 1915 bis zu ihrem Tod 1941 dokumentiert. Eine Auswahl aus diesen Aufzeichnungen macht unser Bild von ihrem Leben und ihrer Persönlichkeit um einige Klischees ärmer und um viele Nuancen reicher. Wir sehen, welchen Mut sie immer wieder ihren Ängsten und psychischen Krisen entgegensetzte - und wie genau sie ihre Umwelt beobachtete, mit Witz und Freude an Spott und Klatsch.
Fischer Verlag, 9783596904570, 15 €
Virginia Woolf
Ein Zimmer für sich allein
Hätte Shakespeare eine Schwester gehabt, ebenso begabt wie er, wie wäre es ihr ergangen? Welche Widerstände mussten Jane Austen oder die Brontë-Schwestern überwinden? Im Oktober 1928 hielt Virginia Woolf zwei Vorträge am ersten Frauencollege Großbritanniens an der Universität Cambridge. Ob ihnen bewusst sei, fragte Woolf ihre Zuhörerinnen, dass sie vielleicht »das am häufigsten abgehandelte Tier des Universums« seien? Schließlich wurde Literatur über Frauen fast ausschließlich von Männern verfasst. Aus Woolfs Vorträgen entstand der Essay Ein Zimmer für sich allein, den sie ein Jahr später veröffentlichte. Bereits zu Woolfs Lebzeiten gepriesen, wurde ihre Abhandlung über Frauen und Literatur zu einem der wegweisenden Texte der Frauenbewegung. Engagiert, poetisch, erfahrungssatt und ironisch analysiert Woolf Geschlechterdifferenzen und führt aus, was Frauen brauchen, um große Literatur zu produzieren: finanzielle, vor allem aber geistige Unabhängigkeit, im viktorianischen England symbolisiert durch ein eigenes Zimmer.
Kampa Verlag, ISBN 9783311150084, 12 €
Virginia Woolf
Flush
Eine Biographie
Virginia Woolf erzählt vom Spaniel des Dichterpaares Elizabeth Barrett und Robert Browning, und nie ist die uralte Beziehung zwischen Mensch und Hund, die Gemeinsamkeit und Getrenntheit der Kreatur, sensibler geschildert worden als in dieser graziös unterhaltsamen, das Gegenständliche, das Sinnhafte, das Bewusste und das Unbewusste zart und fest greifenden Prosa.
Fischer, ISBN 9783100925213, 14 €
Virginia Woolf
Orlando
Eine Biographie
Dieses 1928 erschienene Werk beschrieb Virginia Woolf bewußt als »eine Biographie, die im Jahr 1500 beginnt und bis zum heutigen Tag führt«. Es ist eine Huldigung an ihre Freundin, die Schriftstellerin Victoria Sackville-West, von Virginia Woolf zärtlich Vita genannt. Im September 1927 schrieb Virginia in ihr Tagebuch: »Eines Tages jedoch werde ich hier die Umrisse all meiner Freunde skizzieren wie ein großes historisches Gemälde. (...) Vita sollte Orlando sein, ein junger Adeliger.«
In die Neuausgabe wurden erstmals seit der englischen Erstausgabe die acht Abbildungen aufgenommen, die Virginia Woolf zur Illustration der Reise Orlandos durch die Zeit für den Roman ausgewählt hatte. Bei der neuen Übersetzung ging es vor allem darum, die Vielzahl der versteckten Zitate, die stilistischen Parodien und den »essayartigen« Charakter des Textes im Deutschen nachzuempfinden. In einem Anhang erläutert der Herausgeber die literarischen Quellen und auch die Bezüge zu Vita Sackville-West und deren Familiensitz Knole.
Fischer Verlag, ISBN 9783596113316, 15 €
Virginia Woolf
Mrs. Dalloway
Illustrierte Schmuckausgabe
Ein Tag wie ein ganzes Leben
London im Juni 1923: Ein Mittwoch im Leben der vornehmen Clarissa Dalloway, die für diesen Abend eine große Gesellschaft vorbereitet. Als sie unerwartet Besuch von ihrer Jugendliebe bekommt, verliert sie sich in Erinnerungen und zweifelt an vergangenen Entscheidungen. Meisterhaft zieht Virginia Woolf die Leser immer tiefer in die Gedanken ihrer Figuren hinein und stellt damit zugleich deren Leben in Frage.
Coppenrath, ISBN 9783649636229, 22 €
Virginia Woolf
Frauen und Literatur
Essays
Zu ihren Lebzeiten galt Virginia Woolf als eine der wenigen großen Essayisten und Kritiker mit einem besonderen Interesse für zeitgenössische literarische Entwicklungen und Frauenliteratur.
Seit ihrem Tod gründet sich ihr Ruhm vor allem auf ihre Romane und ihre zentrale Rolle in der Bloomsbury Group. In Frauen und Literatur wird versucht, eine andere Facette des Woolfschen OEuvres hervorzuheben. Sechzig Jahre nach der Veröffentlichung der programmatischen Schrift A Room of One's Own, eines der zentralen Texte der feministischen Literaturkritik überhaupt, ist es an der Zeit, Woolfs Ansichten über Frauen und Literatur neu zu reflektieren. Dieser Band vereinigt erstmals Texte zu diesem Thema, die bisher im Gesamtwerk Virginia Woolfs verstreut waren. Mit aufgenommen sind auch Texte, die bisher lediglich als - oftmals unsignierte - Zeitschriftenveröffentlichungen existierten.
Der erste Teil des Buches faßt Virginia Woolfs grundsätzliche Überlegungen zum Thema »Frauen und Literatur« zusammen; im zweiten Teil finden sich Texte zu einzelnen Autorinnen und Werken. Die Essays sind zeitlich nach ihren Sujets angeordnet und behandeln Autorinnen wie Mary Wollstonecraft, Dorothy Wordsworth, Jane Austen, die Brontë-Schwestern, Katherine Mansfield und Dorothy Richardson.
Fischer Verlag, 9783100925718, 12,50 €
Virginia Woolf
Die Fahrt hinaus
Nach einer behüteten Kindheit bei ihren »kleinen, ziemlich blassen« Tanten in Richmond bricht Rachel Vinrace auf dem Schiff ihres Vaters, der >Euphrosyne Fahrt hinaus< erfährt sie zum erstenmal »eine Offenbarung ihrer eigenen Persönlichkeit, eine Offenbarung von sich selbst als wirklichem, dauerhaftem Ding, verschieden von allem anderen, unverschmelzbar, wie das Meer oder der Wind«. In Santa Marina wird Rachel in den privilegierten englischen Zirkel aufgenommen, aber sie ist abgestoßen von der sterilen Selbstzufriedenheit der Menschen, denen sie dort begegnet. Selbst die Liebe und das Glück, die sie mit dem jungen Schriftsteller Terence Hewett findet, können sie nicht völlig befriedigen, denn »sie wollte viel mehr als die Liebe eines einzigen Menschen«. Rachels plötzlicher Tod unterstreicht die Hoffnungslosigkeit und zugleich die Schönheit ihres romantischen Idealismus.
Fischer Verlag, ISBN 9783596106943, 9,95 €
Virginia Woolf
Die besten Geschichten
Mit ihren avantgardistischen Romanen gehört Virginia Woolf neben Autoren wie Joyce und Proust zu den wichtigsten Figuren der literarischen Moderne. Doch nirgendwo zeigt sich Woolfs meisterhaft experimenteller Stil deutlicher als in ihren Kurzgeschichten, von denen dieser Band alle zu ihren Lebzeiten erschienenen versammelt. In Texten wie »Ein Geisterhaus« und »Montag oder Dienstag« sind konventionelle Erzählstrukturen aufgebrochen zugunsten eines fast traumartigen Bewusstseinsstroms. Wie mit einem Blitzstrahl leuchtet Woolf die Details der Szenen aus, deren Sog sich der Leser kaum entziehen kann.
Anaconda, ISBN 9783730610411, 4,99 €
Virginia Woolf
Meistererzählungen / Collected Stories
Zweisprachige Ausgabe (deutsch/englisch)
Mit ihren avantgardistischen Romanen gehört Virginia Woolf neben Autoren wie Joyce und Proust zu den wichtigsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Doch nirgendwo zeigt sich Woolfs meisterhaft experimenteller Stil deutlicher als in ihren Kurzgeschichten, von denen dieser Band alle zu ihren Lebzeiten erschienenen versammelt. In Texten wie »Ein Geisterhaus« und »Montag oder Dienstag« sind konventionelle Erzählstrukturen aufgebrochen zugunsten eines fast traumartigen Bewusstseinsstroms. Wie mit einem Blitzstrahl leuchtet Woolf die Details der Szenen aus, deren Sog sich der Leser kaum entziehen kann.
Anaconda Verlag, ISBN 9783730609897, 7,99 €
Virginia Woolf
Ein Zimmer für sich allein
Um schöpferisch tätig sein zu können, braucht es Freiraum zur Entfaltung, Spielraum für Gedanken und ganz simpel einen Rückzugsraum: ein Zimmer für sich allein. Außerdem Geld. Jahrhundertelang hatten Frauen nichts von alldem. Aus dieser Feststellung entwickelt Virginia Woolf in den 1920er-Jahren bahnbrechende Gedanken zur Poetik wie zum Geschlechterverhältnis. In ihrem berühmten Essay ergründet sie die Voraussetzungen weiblichen Schreibens und wirft ästhetische wie politische Fragen auf, die bis heute nichts an Aktualität eingebüßt haben.
Anaconda Verlag, ISBN 9783730608531, 4,95 €
Virginia Woolf
Mrs. Dalloway
Clarissa Dalloway führt ein großes Haus im vornehmen Londoner Stadtteil Westminster. Eine ihrer glänzenden Soireen soll an einem Junitag des Jahres 1923 stattfinden. Der Ablauf dieses einen Tages bildet die Gegenwart des Romans, in die Clarissa durch die Stundenschläge des Big Ben immer wieder zurückgeholt wird. Denn die Ereignisse - Besorgungen, Vorbereitungen, Besuche und schließlich die Abendgesellschaft, die allen konventionellen Erwartungen entspricht - lösen Assoziationen aus, die sie zugleich in die Vergangenheit und in die Wirklichkeit ihres inneren Bewußtseins führen, die eigentliche Welt dieses Romans. In langen Erinnerungs- und Gedankenketten wird sie sich nach und nach der Brüche zwischen ihrer äußeren und ihrer inneren Existenz gewahr.
Fischer Taschenbuch, ISBN 9783596140022, 11 €